Steht Toppmöller in Frankfurt vor dem Abschied?
Frankfurt [ENA] Die Frage ist durchaus berechtigt, weil Sportvorstand Markus Krösche ein Bekenntnis zum Trainerverbleib nach der turbulenten Saison vermeidet. Wäre Toppmöller gut genug für einen Auftritt in der Champions League? Zusätzlich brodelt die Gerüchteküche mit angeblichen Anfragen.
Nach einem ständigen Auf und Ab der Leistungen geht für die Eintracht eine erregende Saison zu Ende. Mit Sebastian Rode und Makoto Hasebe haben zwei Ikonen des Vereins die Fußballschuhe an den Nagel gehängt und man hat sich mit zwei Spielen in der Region beim FC Alsbach (0:11) und VFL Germania 1849 (1:13) in die Sommerpause verabschiedet. Am Ende sprang der Rang 6 in der Bundesliga heraus, der normalerweise zur Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Europa League berechtigt und nicht erst seit dem Gewinn der Trophäe im Jahr 2022 bei Verein und Fans beliebt ist.
Durch einen möglichen Sieg von Borussia Dortmund gegen Real Madrid und den von der UEFA für Deutschland zusätzlich zugeteilten Platz, würde Eintracht Frankfurt sogar zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte an der UEFA Champions League teilnehmen. Also, alle sind glücklich und froh, doch der Schein trügt, denn es ist nicht so. Für den errungenen Platz 6 in der Bundesligatabelle darf sich die SGE zu einem großen Teil bei der Konkurrenz bedanken, die sich teilweise noch ungeschickter angestellt hat, als die Eintracht selbst und die unnötigen Punktverluste, z.B. beim Absteiger Köln, nicht zu nutzen wusste.
Auch in der UEFA Europa Conference League hat man sich sicherlich mehr erhofft, schloss am Ende mit einer kläglichen Leistung in Aberdeen (0:2) als Gruppenzweiter ab und musste sich in den Play-Offs den Belgiern von Union Saint-Gilloise geschlagen geben. Dazu ist man in der Bundesliga neben dem FSV Mainz mit 14 Unentschieden führendes Team in Sachen Punkteteilung, von denen einige erst zu späterer Spielzeit erzielt wurden.
Insgesamt schien es vielfach, das mit angezogener Handbremse gespielt wurde und nur zum Ende des Spiels die Spieler von der Leine gelassen wurden. Der begeisternde Angriffsfussball, mit denen es die Frankfurter zum DFB-Pokalsieg 2018 brachten und über mehrere Jahre hinweg in den internationalen Wettbewerben bis zum Sieg in der Europa League zelebrierte, ließ man nur ansatzweise aufblitzen, schien aber unter Trainer Dino Toppmöller an Relevanz verloren zu haben. Dazu eine teils wackelnde Abwehr, ein verlorener Pass in der Vorwärtsbewegung und schon hatten die Gegner den Spieß umgedreht und ihrerseits die SGE mit den einst starken Waffen geschlagen.
Über Toppmöller sagte Sportvorstand Markus Krösche: „Es war für ihn ein Lernprozess und kein einfacher Job. Er hat ein schweres Jahr gehabt“. Eine Eingewöhnungszeit benötigt natürlich jeder, aber sie kann keine ganze Saison dauern. Weiter meinte Krösche: „Wir alle müssen uns steigern. Aber warum sollen wir heute über Personalien diskutieren. Das ist nicht der richtige Moment“, nach dem 2:2 im letzten Bundesligaspiel gegen Leipzig.
Toppmöllers erste Saison im deutschen Fußballoberhaus als Chefcoach war sicherlich keine Glanzleistung und der Schein über der Platzierung trügt, jedoch zählt das Ergebnis und das heißt: ‚Eintracht Frankfurt International‘, wieder einmal. Durch glückliche Umstände darf man vielleicht sogar um den begehrten Henkelpott der Champions League spielen. Die SGE müsste dann die Mannschaft sicherlich noch um Einiges aufrüsten, um dort bestehen zu können und eventuell auch beim Trainerteam.
Das Trainerkarussell fängt wie jedes Jahr an sich zu drehen und es soll lt. ‚BILD‘ schon Anfragen an Toppmöller vom AC Mailand der Serie A und von Brighton & Hove Albion aus der Premier League vorliegen. Somit wartet noch viel Arbeit auf Krösche und sein Team, bis die Eintracht am 08. Juli wieder den Trainingsbetrieb aufnimmt.