EM 2024 - Sommermärchen oder nicht
Berlin [ENA] Wenn sich tausende Menschen treffen um gemeinsam auf eine Leinwand zu schauen, dann ist das meist nur zu besonderen Events zu beobachten. Nur wenige Sportarten verbinden dabei, wie Fußball. Wird die EM 2024 ein neues Sommermärchen? Es könnte sein, denn bisher verlief alles friedlich.
Fußball scheint einer der wenigen Sportarten, die Menschen so intensiv verbindet, aber auch spaltet. Fans treffen sich regelmäßig um ihrer favorisierte Mannschaft bei der Ausübung ihrer Sportart zu beobachten. Meist in Sportkneipen, aber auch im privaten Umfeld. Sind die Fans in den Stadien, so kann es schnell eskalieren, wenn die favorisierte Mannschaft verliert, finden sich schnell, zum Glück meist nur wenige, krawallbereite Fans.
Eine besondere Verbundenheit findet sich häufig bei Großveranstaltungen wie die Fußballweltmeisterschaft oder aktuell die Europameisterschaft. Für viele Städte ein Grund, mit Public viewing die Fans an einen Ort zu ziehen und dort gemeinsam das Fußballereignis zu feiern. Eine Herausforderung, denn nirgends sind sich die Fans der verschiedenen Mannschaften so nahe, wie beim Public viewing. Wie aber schon die Vergangenheit zeigt, funktioniert dieses Vorhaben immer wieder, Fans der unterschiedlichen Mannschaften, können sich hinterher sogar umarmen. Ob sich bei der diesjährigen EM daraus ein Sommermärchen entwickelt, muss sich noch zeigen. Zumindest ist das Interesse groß.
Beim Auftaktspiel der EM, zeigte sich das große Interesse am Public viewing. Die wohl bekannteste Fan-Meile in Berlin, am Brandenburger Tor, musste bereits eine Stunde vor Anpfiff ihre Tore schließen, denn die Fan-Meile war voll. Interessant dabei der Sicherheitsaspekt, denn einen überfüllten Eindruck hinterließ die Fan-Meile nicht. Für Besucherinnen und Besucher angenehm, für Polizei und Rettungskräfte eine Notwendigkeit.
Überhaupt bleibt das Thema Sicherheit, eine Herausforderung für Veranstalter und Polizei. Gerade in Berlin zeigt sich dabei die Erfahrung, mit solchen Großveranstaltungen, denn die Berliner Polizei agiert äußerst professionell. Zwischen Realität und Wirklichkeit gibt es allerdings Unterschiedliche Darstellungen, wie sich an manchen Berichtserstattungen zeigt, bei denen Gewaltgeschehnisse so dargestellt werden, dass bei den Leserinnen und Lesern der Eindruck entstehen muss, es bestehe ein unmittelbarer Bezug zur Europameisterschaft 2024.
Fan-Meilen kosten allerdings viel Geld. Allein in Berlin, soll die dortige "FanZone" 17 Millionen gekostet haben. Geld, dass man aber hofft, wieder gewinnbringend einnehmen zu können, denn solche Fan-Meilen ziehen viele Touristen an, die wiederum durch Hotelbuchungen, Verzehr von Speisen oder andere Unternehmungen, viel Geld in der Stadt ausgeben werden. Wie viel Geld die "FanZone" in Berlin einbringen wird, das lässt sich sicherlich noch nicht kalkulieren. Zumindest ist zu beobachten, dass Berlin eine Fußballreise wert zu sein scheint.
Wenn Menschen der verschiedenen Nationen am Brandenburger Tor stehen, zum Auftaktspiel gemeinsam die Nationalhymne singen, dann sollte das ein Symbol sein und zeigen, dass die hochgepuschten Ausnahmen oft nur als Mittel zum Zweck genutzt werden, die Realität aber zeigt, dass Fußball nicht nur verbindet, sondern eine Chance der Gemeinsamkeit ist. Das Sommermärchen 2024 ist zwar noch nicht vollendet, aber bereits spürbar.