Othmar Peter Hartmann "Ausserirdische"

Dieses Bildnis, das zwar in seiner Bildgestaltung durchaus interessant und auch spannend ist, thematisiert aber auch eine Hoffnungslosigkeit als Grundmotiv, die so explizit bei Hartmann selten zu sehen ist. Denn meistens ruhen seine Bilder im Liebreiz des blühenden Lebens, das sich zwar märchenhaft verbrämt im Natürlichen und Seelischen entfaltet und das Menschliche in einer Fülle von Themen zum Ausdruck bringt. Die Komposition "Ausserirdische" lebt von dem Kontrast zwischen dem gequälten Tier, der Kuh, die fast vom einem weißen Fantasiewesen zu Tode geritten wird. Sie wird von abscheulichen echsenähnlichen Wesen umringt, die sie anscheinend zur Grausamkeit aufstacheln und aus den Visionen der Apokalypse des Johannes stammen könnten.

Gewissermaßen sind diese farblosen, ausserirdischen Gestalten Symbole für die unsichtbaren Schleier der Grausamkeit, die die Natur zu erdrücken scheinen und denen die Menschen, fast wie ferngesteuert, selbst hilflos ausgeliefert sind, obwohl sie als Opfer und Täter auch Teil der Natur sind. Diese beklemmende Erkenntnis des Untergangs stilisiert sich auf tragische Weise in dieser Arbeit des Künstlers. Trotzdem kann Hartmann nicht verbergen, dass seine Maltechnik in der Klassik zuhause ist. Der Frauenkörper mit den angedeuteten vier Brüsten hat die Renaissanceform, die er gerne verwendete und die Frisur erinnert an eine Perücke aus dem Barock, sodass ein gewisser Ästhetikanspruch auch noch in diesem schauderhaften Motiv zum tragen kommt.